Katharina Michajlova jetzt die Nummer eins
Von Jens Pillnick, 12.07.2011
Marßel. Die Überlegungen des Tischtennis-Zweitligisten SG Marßel, mit einer neuen Spielerin in die Saison 2011/12 zu gehen, haben sich zerschlagen. "Wir haben uns zusammengesetzt und entschieden, so weiterzumachen", erläutert Teammanager Edo Wellmann, der in der Fachpresse eine Anzeige geschaltet hatte, dann aber den insgesamt vier nationalen und internationalen Interessenten eine Absage erteilte.
© Christian Kosak
Katharina Michajlova steht vor zwei großen Herausforderungen: im August ist sie Mitglied der deutschen Mannschaft bei der 23. Sommer-Universiade in China, danach muss sie sich als neue Nummer eins des Zweitligisten SG Marßel behaupten.
Personell geht es also so weiter wie bisher, nur bei der Setzliste gibt es Verschiebungen. Neue Nummer eins bei der SGM ist Katharina Michajlova, die in der Vorsaison im unteren Paarkreuz alles in Grund und Boden gespielt hatte. Von zwei auf drei rutscht dafür Ying Ni Zhan, die verletzungsbedingt genauso wie Inga Kardauskaite in der abgelaufenen Saison nicht in Topform spielte. Eine Feststellung, die beim Vorjahresfünften letztlich für Luft nach oben sorgt. Vervollständigt wird das Stammquartett von Lin Sievers (Position zwei). Ferner im Kader sind weiterhin Heidrun Woltjen und Janina Görlich.
Auch wenn die SG Marßel in der Nulltabelle ohne ersichtlichen Grund an Position eins geführt wird, soll das für Edo Wellmann weder ein Fingerzeig noch eine Kampfansage an die Konkurrenz sein. Ganz im Gegenteil: Nachdem die SGM in der Vorsaison von den anderen Vereinen zum Topfavoriten auserkoren worden war und nur Fünfter geworden ist, übt sich Wellmann in Zurückhaltung: "Aufgrund der Spielstärke müsste die Mannschaft auf einem guten Mittelfeldplatz landen." Die Spielstärke sieht in nackten Zahlen so aus: Katharina Michajlova ist die Nummer 34 der deutschen Rangliste, Lin Sievers die 38, und Ying Ni Zhan wird als 44. geführt.
Dass maßvolles Saisonziel und Kontinuität im Mannschaftsgefüge in der 2. Liga nicht unbedingt zur Tagesordnung gehören, hat sich in der vergangenen Saison wieder einmal gezeigt. Da schaffte Hannover 96 mit großem Aufwand den Sprung in die 1. Bundesliga, fiel dann auseinander, verzichtete auf den Aufstieg und spielt diese Serie in der Regionalliga. TTK Anröchte wiederum nutzte die Gunst der Stunde nicht und trat den nicht nötigen Gang aus der ersten in die zweite Liga an.
In eine 2. Bundesliga, in der es nach Einschätzung von Edo Wellmann mit TTV Hövelhof einen Topfavoriten gibt und mit TuS Bad Driburg und TuS Uentrop möglicherweise dessen Gefolgschaft. Ob die SG Marßel mit ihren erwähnten Potenzialsreserven gegenüber dem Vorjahr den guten Mittelfeldplatz etwas Richtung Spitze ausbauen kann, dürfte auch davon abhängen, wie die neue Spitzenspielerin Katharina Michajlova zurecht kommt.
Bis zum Saisonstart am Wochenende 3./4. September gegen MTV Tostedt II und TTVg WRW Kleve - Koppelspieltage wird es in dieser Saison auf Anordnung des Deutschen Tischtennis-Bundes seltener geben, um ein schiefes Tabellenbild zu verhindern- wird es ihr jedenfalls an Spiel- und Wettkampfpraxis nicht mangeln.
Kürzlich räumte Katharina Michajlova bei den deutschen Hochschulmeisterschaften in Mainz gewaltig ab und sicherte sich die Titel im Einzel, Doppel und Mixed. Im Einzelwettbewerb setzte sie sich im Finale gegen die für den Zweitliga-Konkurrenten Kleve spielende Jessica Wirdemann durch, das Doppel gewann sie an der Seite von Lena Krapf, und im Mixed bildete sie mit ihrem Freund Jens Berkenkamp ein siegreiches Gespann.
Doch damit nicht genug. Den nationalen Hochschulmeisterschaften folgen in gut vier Wochen nämlich die internationalen. Die in Bielefeld studierende Katharina Michajlova freut sich riesig darauf, vom 12. bis 23. August an der 23. Sommer-Universiade im südchinesischen Shenzhen teilzunehmen. Die deutsche Mannschaft besteht aus 116 Athletinnen und Athleten, die in 18 der insgesamt 24 angebotenen Sportarten an den Start gehen werden. Für Katharina Michajlova zweifellos eine Saisonvorbereitung der ganz besonderen Art.
(Quelle: http://www.weser-kurier.de/Artikel/Sport/Region/Die-Norddeutsche/410714/Katharina-Michajlova-jetzt-die-Nummer-eins.html)
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