Mittwoch, 10. August 2011

Erste Impressionen

Nun sind zweieinhalb Tage vergangen, seitdem wir chinesischen Boden betreten haben und es gibt viele kleine und große Eindrücke, von denen es sich zu berichten lohnt.
Zunächst einmal ist das gigantische Universiadedorf zu erwähnen, welches 13 000 Teilnehmer beherbergt. Hier gibt es viele, bis jetzt noch teilweise undefinierbare Gebäude, aber auch einige Geschäfte, Banken, Bibliotheken, Wäschereien, Bühnen, ein Klinikum und eine riesige Universiadeaufschrift auf einem Hügel à la Hollywood. Um sich einen kleinen Überblick zu verschaffen, haben wir gestern in einem Auto, mit dem man z.B. auch auf Golfplätzen herumfährt, eine kleine Rundfahrt gemacht. Die Autos, die sogar auf richtigen Linien verkehren, haben etwa alle 50 Meter an Haltestellen gehalten, die selbstverständlich per elektronische Ansage angekündigt wurden. Alles sehr professionell, versteht sich.
Möchte man ins Zimmer in seinen Wohnblock hinauf, gelangt man über einen ausgerollten roten Teppich zu den Aufzügen. Die deutsche Mannschaft belegt u.a. zusammen mit dem Schweizer Team ein Gebäude, welches in der Mitte nicht überdacht ist. Da es bis jetzt jeden Tag kräftig geregnet hat, war es auf den Fluren etwas nass. Dieser Zustand weilte aber keineswegs lange, es kamen nämlich sofort Chinesen angestürmt, die fleißig und akkurat den Boden blitzeblank wischten und falls sie nur den leisesten Verdacht hatten im Wege zu stehen, sich auf der Stelle entschuldigten.
Wie man schon herauslesen kann sind die Chinesen, wie hätte man es auch anders erwartet, hier perfekt organisiert und versuchen den Teilnehmern alle Wünsche zu erfüllen. Man darf keine „falsche“ Bewegung machen, sonst kommen sie angerannt (und das meine ich wörtlich, das ist mir nämlich ein Mal passiert, als ich Ausschau nach den deutschen TT-Jungs gehalten habe) und tun alles, um dir irgendwie zu helfen, auch wenn es einem selber manchmal fast schon unangenehm ist, mit welch Freundlichkeit sie dir begegnen.
Viele Chinesen können nur ein paar Wörter auf Englisch, die sie auswendig gelernt haben und die ihre Aufgabe betrifft, z.B. wenn sie stramm vor einer Tür stehen (müssen) und sagen, dass sie geschlossen ist, wenn man dort hinein möchte. Auf Nachfrage wo denn der Ausgang sei, bekommt man dann ratlose Gesichter zu sehen. Auf der anderen Seite war ich aber auch überrascht, wie viele Chinesen, im Allgemeinen studentische Volontärs, sehr gut englisch sprechen können.
Nun zu den Zimmern: Diese sind ganz gut, interessant finde ich die Tatsache, dass sich die Waschbecken auf dem Balkon befinden und vom Balkon aus auch die Toilette und Dusche führen.
Zu den Essen sei gesagt, dass wir froh sein müssten, wenn wir trotz Sport nicht mit ein paar Kilos mehr nach Hause zurückkommen. Es ist einfach unglaublich. Es gibt mediterranes, nationales, lokales, internationales und muslimisches Essen und das rund um die Uhr. Ach so, eins habe ich noch vergessen: Es gibt auch noch einen McDonald´s. Dort kann man natürlich auch kostenlos Burger & Co verköstigen.
Bevor es los geht trainieren wir ein bis zwei Mal täglich (siehe Foto, erschöpft nach dem Training v.l.n.r: Lennart Wehking, Hermann Mühlbach, ich, Alexander Flemming). 

Der Weg zu unserer Halle führt über eine extra für die Universiadebusse reservierte Spur (auch wenn auf anderen Spuren Stau das Straßengeschehen bestimmt, würde es kein Chinese wagen „unsere“ Bahn zu benutzen) und dauert etwa eine dreiviertel Stunde. Auf dem Weg dorthin stehen fast überall im Abstand von 25 Metern (Einschätzung durch Hermann) Lichtmasten mit Universiadebannern und KEIN einziger Mast wurde auf dem ganzen Weg dorthin ausgelassen. Wenn dort gerade keine Masten stehen, hängen in den Hügeln oder an den Gebäuden oder wo auch immer Universiadeplakate. Unvorstellbar!
Ach ja, wie gesagt, trainieren tun wir auch ganz fleißig. Dies tun wir entweder in der neu errichteten Einspielhalle oder auch vorzugsweise in der ebenfalls neu erbauten Haupthalle (ebenfalls siehe Foto, in der offiziellen Deutschland-Bekleidung und mit unserer Team-Leiterin Ines Lenze), heute mal vor ca. 800 Zuschauern, in die aber 13 000 Menschen hineinpassen.
Möchte man aus der Halle raus, gestaltet es sich nicht als ganz so einfach, da muss man sich schon etwas einfallen lassen (die Chinesen wollen einen ohne Begleitung partout nicht herauslassen) und wählt man dann noch den „falschen“ Eingang, wird man von einer Schar von Polizisten zum „richtigen“ Eingang begleitet. Dabei gilt Shenzhen mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen Chinas (die Nachbarstadt Hongkong und Macao ausgenommen) als eine sehr sichere Stadt. Sicher ist aber auch, dass ihr bald wieder von mir hören werdet.

Bis dahin,
KatharinaHHhHH

1 Kommentar:

  1. "Sicher ist aber auch, dass ihr bald wieder von mir hören werdet."

    Schön. Nur weiter berichten. Und danke.
    Achso - und allen viel Erfolg natürlich.

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