Freitag, 19. August 2011

Vier ganze Tage Zeit


Sonnencreme auf meiner Haut riecht nach Urlaub. 
Und wenn man auch noch den Beachvolleyballerinnen bei ihrem Spiel zuschaut, ist es fast wie Urlaub. Nur einen Katzensprung vom Meer entfernt saßen wir bei 40 Grad in der knallenden Sonne und feuerten die deutschen Mädels zur Goldmedaille gegen die USA an.
In der Tat haben wir Tischtennisspieler jetzt viel Freizeit, denn die letzten deutschen Teilnehmer sind heute erfolgreich ausgeschieden. 
Lennart verlor sein Spiel in der zweiten Runde gegen den Top-Chinesen Fang Bo deutlich mit 4:0, obwohl er im letzten Satz sogar einen Satzball hatte. Mein Match gegen die Russin Troshneva endete nach dem ersten gewonnenen Satz mit einem 4:1 gegen mich. Der Ausgang beider Spiele war erwartbar. Allein Irene (Weltranglistenposition 64) blieb rein formal hinter den Erwartungen zurück. Die unangenehm agierende Japanarin Fujii (Weltranglistenposition 154) spielte sehr souverän und gewann schließlich mit 4:1 gegen Irene in der zweiten Runde der besten 32. In der Runde zuvor hatte Irene gegen eine Australierin mit 4:0 gewonnen. 
Bereits in den beiden ersten Damen- und Herrenrunden gab es, wiederum rein formal, ein paar Überraschungen. Die gesetzte Japanerin Ishigaki, Nummer 35 der Welt, verlor in der ersten Runde gegen die ungesetzte Chinesin Tang deutlich mit 4:1. Bei den Herren verlor der an Position zwei gesetzte Franzose Mattenet mit 4:2 gegen den Chinesen Hu, welcher ebenfalls nicht genug Ranglistenpunkte hat, um gesetzt zu sein. Dafür gab es in der ersten Frauenrunde Begegnungen wie Neuseeland gegen die Kirgisische Republik oder Neuseeland gegen Angola, die nicht gerade als Top-Tischtennisnationen gelten.
Bei den Herren stehen sich morgen im ersten Halbfinale Xu Xin und Matsudaira, der im Viertelfinale den Chinesen Shang Kun bezwang, und im anderen Halbfinale Fang Bo und Yan An gegenüber. Bei den Frauen dominieren die Chinesen noch deutlicher. Dort spielen im Halbfinale ausschließlich Chinesinnen, die Fan, Ma, Rao und Xiong heißen.

Ich habe nun vier volle Tage Zeit, um mir die Stadt und die übrigen Sportarten anzuschauen. Unser Flug geht nämlich erst am 24. August. Außerdem wollte ich noch shoppen, richtig chinesisch essen gehen und nach Hongkong fahren. Glücklicherweise ist der Kurztrip nach Hongkong von unserem Visum abgedeckt, denn viele Teilnehmer aus anderen Nationen, mit denen ich gesprochen habe, besitzen nur eine einmalige Erlaubnis nach Shenzhen einzureisen. Wir dagegen haben Glück gehabt und ein Visum, welches bis zum Jahr 2014 gilt und mehrmalige Ein- und Ausreise erlaubt.

Morgen spielt die deutsche Basketballmannschaft im Viertelfinale gegen die starken Serben. Dieses Spiel werde ich mir nicht entgehen lassen. Außerdem wurden wir heute eingeladen bei den Seglern und Golfspielern zuzuschauen. Die Golfanlage als größte der Welt mit zehn Golfplätzen nebeneinander ist eine Sensation und eine Sehenswürdigkeit für sich. Auf einem gewöhnlichen Golfplatz arbeiten um die 30 Personen, hier dagegen 1000. Auf zehn Golfplätzen macht das rund 10 000 Menschen!  

Im Folgenden wieder ein paar Bilder. Dann seht ihr mal, was ich meine, wenn ich sage, dass die Straßen überall mit Plakaten gesäumt sind, dass an jedem Lichtmast ein Banner hängt und die Universiadebusse eine eigene Spur haben.

  

 

Noch ein Bild vom heutigen Beachvolleyballspiel. In den Satzpausen gab ein nett aussehende Tänzerinnen und u.a. auch deutsche Musik.



Bid bald,
Katharina

7 Kommentare:

  1. Hi Kathi,

    jetzt liegt der olymische Gedanke sehr nah: Dabei sein ist alles! Aber Euer Abschneiden im erweiterten Kreise der bunt gespickten asiatischen Weltklasse kann sich doch sehen lassen. Eine gelungene Generalprobe für die folgenden Bundesligaeinsätze.
    Du analysierst sicherlich Deine Ergebnisse und...
    Fazit...!?
    Wünsche Dir noch viele, viele bleibende Eindrücke & Erlebnisse über die interessante Kulturszene...Shenzhen-eine Stadt, die schneller wächst als man glaubt. Deine Pics beweisen es eindrucksvoll und die Plakate stehen symtomatisch für Perfektionismus.
    Aber auch der Trip nach Hongkong in die Metropole der Finanz-und Geschäftswelt wird bestimmt genial.
    Bin schon gespannt...
    bye, bye

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  2. Wer hat diese Lustreise eigentlich bezahlt? Zumal ja klar war, daß kein deutscher Spieler irgendwas hätte reißen können. Rausgeschmissenes Geld irgendwo.

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  3. An den anderen Anonymen: Was soll daran rausgeschmissenes Geld sein? Sie haben an so einer Veranstaltung teilnehmen können und wertvolle Erfahrungen in einem fremden Land gemacht und nebenbei unser Land vertreten. Was du wissen willst, geht dich einen feuchten Käse an und deine Aussage zeigt wie wenig Ahnung du vom Leben hast.

    @ Autorin: VIelen Dank für den Blog. Habe das verfolgt und mich gefreut. Bin selber Student und träume bei sowas mitmachen zu dürfen, doch spielerisch reicht das bei weitem nicht^^
    Btw. China ist ein tolles Land oder? War auch schon oft da und bin immer wieder begeistert.

    Lg

    Grischa

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  4. Wenn man es realistisch betrachtet, ist das Abschneiden eine absolute Katastrophe. Viel schlechter als noch bei der letzten Universiade. Für die Spieler ist es kostenloser Urlaub, doch wer finanziert diesen Spaß. Michajlova Runde 1 raus, Mühlbach Runde 1 raus, Flemming Runde 1 raus, Ivancan und Wehking in Runde 2 Endstation. Für diesen Spaß sind fünfstellige Summen investiert worden.

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  5. An Anonym "Miesepeter"
    Wenn es allein darum ginge bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften oder auch ganz banalen lokalen sportlichen Meisterschaften, die auch eine Menge Geld kosten, immer gut abschneiden zu müssen, dürfte es keinen Wettkampfsport mehr geben, denn in jeder Sportart gibt es Asse und weniger Gute. Und rausgeschmissenes Geld gibt es nicht nur im Sport. Da du das Abschneiden unserer deutschen Teilnehmer aber als absolut katastrophal bezeichnest, denke ich mir, dass du entweder neidisch bist, oder aber erbrachte Leistungen nicht einschätzen kannst. Denn allein die Teilnahme an solch einer sportlichem Veranstaltung setzt ja schon ein überdurchschnittliches Leistungsvermögen voraus.
    Deshalb mein Gruß an Katharina und alle deutschen Tischtennisteilnehmer der Universiade , genießt die verbleibende Zeit in China und ignoriert die ungerechtfertigte Kritik.
    Hans Topel

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  6. Wieviel Geld täglich verschlingt der Afghanistan Krieg und was springt, außer vielen Toten, dabei heraus?
    Macht es Sinn, überhaupt weiterzuleben, wo wir doch selbst "langfristig alle tot" sind?
    Zum Tischtennis : Warum sollte Deutschland außer Boll überhaupt noch Teilnehmer zu WM oder Olympia schicken, wo doch Medaillengewinne völlig ausgeschlossen sind (bei den Damen noch schlimmer) ?
    Gegen wen sollen die Chinesen (in der Vorrunde) spielen (um die Medaillen sind sie eh unter sich), wenn alle so denken und keine "Lustreisen" mehr antreten.
    Bis auf Irene (war krank) haben die anderen vier gegen wesentlich stärkere Athleten verloren, wer hat also "katastrophal" gespielt ?

    Wenn Du, lieber Anonymus, mir diese Fragen beantworten kannst, werde ich Dir auch sagen, woher das Geld für die Studenten der Universiade kam, denn ich weiß es.

    LG Aufklärer

    P.S.: Eines stimmt allerdings : Sowohl Katharina, als auch Lennart schreiben herrliche Berichte ! Hätten sie so gespielt, wie sie formulieren können, wären in der Tat Medaillen drin gewesen. ;-)

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  7. Dem Hans Tropel & Grischa kann ich wirklich nur zustimmen- sehr objektiv eingeschätzt. Es beweist einmal mehr, dass es in Deutschland etliche Neider & Jammerer gibt. Unsere Starter haben sich sportlich durch ihre besondere Leistungsfähigkeit für diese Internationale Universiade qualifiziert. Vertraten zudem unsere Nation und haben eben n i c h t enttäuscht.
    Ich empfehle unseren fünf Teilnehmern, über diese unangebrachte Kritik zu stehen.
    Gönne Euch die (bleibenden) Eindrücke, denn sie sind nicht nur sportlich geprägt, sondern auch lebenswert.
    Basta!
    Wünsche Dir, Katharina, Alex, Hermann, Irene und Lennart, einen angenehmen Rückflug.
    Übrigens ist mein spielerisches Niveau auch nicht ausreichend, aber Tischtennis ist meine Leidenschaft und deshalb breche ich gerne eine Lanze...

    Schöne Grüße aus OWL

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