Samstag, 13. August 2011

Like a football star




Fußballspieler sind wir zwar nicht und wie ein großer Star haben wir uns auch nicht gefühlt, eher ziemlich klein, als wir in das Stadion eingelaufen sind, in dem 40 000 Menschen Platz finden, nachdem „Germany“ durch die ganze Arena erklungen war, doch es war sicherlich ein großartiges Gefühl vor der jubelnden Menge einzulaufen.
Gestern fand die sensationelle Eröffnungszeremonie der 26. Sommeruniversiade mit dem Motto „Start Here. Make a Difference“ statt (siehe Foto des vorherigen Blogeintrags).

Die Vorbereitungen und der Transport zum Mega-Event gestalteten sich wider Erwarten als nicht so strapaziös, obwohl es gestern besonders warm war und bei hellem Sonnenschein fast keine einzige Wolke über der Stadt zu sehen war. Schon irgendwie komisch, bis jetzt war es immer zumindest teilweise bedeckt und geregnet hat es jeden Tag. Welch ein glücklicher Zufall, dass ausgerechnet gestern wettertechnisch alles perfekt war. Wenn da mal nicht eine höhere Macht ihre Hand im Spiel hatte ;-).
Und nicht nur das, sondern auch alles andere war wie immer perfekt (organisiert), angefangen bei der Straßenplanung (Es waren insgesamt sechs Spuren in beide Richtungen gesperrt, damit die 420-Busse-starke Kolonne unter dem Gejubel der Menschenmenge ihren Weg ins Stadion des Shenzhen Bay Sports Centers finden konnte) bis hin zum Einmarsch in dieses.
Wir liefen, geführt von dem Taekwondoka Robert Vossen, der fahneschwenkend voranschritt, ins Stadion ein, wurden zu unseren Plätzen ganz nah am Geschehen geführt und konnten dann die Show staunend verfolgen. 

Nachdem alle Nationen eingelaufen waren (Es gab aber auch wirklich exotische Länder, irgendwelche Inseln, von denen ich noch nie in meinem Leben gehört hatte), haben wir so einiges zu sehen geboten bekommen. Von tanzenden, singenden, Fahrrad fahrenden, akrobatische Stücke vollführenden Chinesen über eine musikalische Einlage einer Geigenspielerin (wahrscheinlich eine berühmte) in schwindelerregender Höhe (siehe Foto des letzten Blogeintrags) bis hin zu einem Meer von Menschen in grandiosen Kostümen und vielem mehr, gab es nichts, was es nicht gab. 

Zum Schluss wurden die Fackeln von berühmten chinesischen Sportlern, darunter dem chinesische Olympiasieger im 110m-Hürdenlauf Liu Xiang, und herausragenden Studenten der Universität Shenzhen getragen und das Universiade-Feuer mit einem riesigen Spektakel entfacht. Im Vorfeld der Eröffnungsfeier hatte meine Zimmernachbarin Julia Großner (Beachvolleyball) die Ehre eine der 40 FackelträgerInnen aus allen Nationen zu sein. Sie durfte eine der Originalfackeln behalten. Ich werde versuchen ein Foto damit zu machen (Foto folgt natürlich). Mit einer Gänsehaut konnten wir dann recht zügig das Stadion verlassen, welches direkt an unserer Tischtennishalle, die sich Gymnasium of Shenzhen Bay Sports Center nennt, angebaut ist.

Im Tischtennis hat heute der erste Wettkampftag begonnen. Zunächst werden die Mannschaftswettbewerbe ausgetragen. Da ich bis jetzt die einzige Spielerin bin, Irene Ivancan kommt aufgrund eines Lehrgangs mit der Nationalmannschaft hier in China erst nächste Woche zu den Individualwettbewerben, starten die Wettkämpfe für mich erst nächsten Dienstag. Für die Männer dagegen standen heute bereits zwei Gruppenspiele gegen den Libanon und Vietnam auf dem Programm. Gegen den Libanon gaben sie lediglich einen Satz ab (Lennart und Hermann im Doppel). Die Einzel gewannen Alex und Lennart souverän. Gegen Vietnam taten sich die Jungs deutlich schwerer. Lennart gewann sein erstes Spiel mit 3:1, Alex nach einem 2:0 Rückstand und hartem Kampf im Entscheidungssatz mit 11:8. Das gewonnene Doppel von Hermann und Lennart (siehe Foto) durch ein 3:2 machte den Sieg perfekt. 
Morgen dürfen sich die Männer bereits auf das Achtelfinale freuen.
Sie sind an Position drei gesetzt, was eine tolle Überraschung ist, da man im Vorfeld auf eine Setzung unter den besten acht gehofft hatte. Sie sind vor Japan (u.a. mit Matsudaira und Ueda) und den starken Russen (u.a. mit Shibaev und Paykov) gesetzt, da das primäre Kriterium für die Setzung die Platzierung der letzten Universiade war, wo die Herren den dritten Platz belegten. An Platz eins sind die Chinesen u.a. mit Xu Xin (ja, richtig gelesen) und Bo Fang, der noch vor drei Tagen in der chinesischen Super-Liga gegen Timo Boll gewonnen hat, gesetzt. An Platz zwei der Setzliste befinden sind die Franzosen (mit Mattenet, Le Breton, Lebesson und Salifou). Wie man sieht, ein hochkarätiges Turnier eben.

Bis bald,
Katharina

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